Als Fixtermin gilt seit mittlerweile 16 Jahren das alljährliche Turnier des FC Seebenstein, an dem wir auch diesen Herbst teilnehmen durften. Der unbestrittene Höhepunkt der Hobbyfußballsaison fand am 15.09.2012 in der Arena zu Seebenstein statt. Nach dem Schlechtwettereinbrüchen der Tage davor, konnten wir den wie immer gelungenen Wettbewerb bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad Celsius, somit bei idealen Bedingungen antreten.
Genannte Veranstaltung fand offenbar unter den Akteuren ungeahnten Zuspruch, denn wir waren erstmalig in der Vereinsgeschichte in der Lage mit einer Mannschaft anzutreten, welche 15 aktive Spieler nennen konnte. Ein derart starkes Team gab es seit vielen Jahren nicht mehr!
Den Einstieg in den Bewerb stellte mit FC Brod ein seit Beginn unserer Teilnahme beim Turnier in Seebenstein bekannter und respektierter Gegner dar. Diese erste Partie war in den Anfangsminuten eindeutig von taktischer Abtastung auf beiden Seiten geprägt. Auch gelang es uns nicht sofort, insbesondere unsere geplanten Taktiken im Bereich Spielerwechsel umzusetzen, was definitiv der ungewohnten Kadergröße geschuldet war. Wir begannen mit konservativem Spielaufbau und konzentrierten uns zunächst auf saubere Defensivarbeit. Gleichwohl das ausgegebene Ziel an diesem Tag der Turniersieg war, musste man sich erst an die Umstände und den Gegner gewöhnen. Historisch betrachtet gehörten meist die Eröffnungsspiele zu unseren schwächeren, was in dieser Begegnung nicht in gröberer Ausprägung zu beobachten war. Der Gegner war gut unter Kontrolle zu halten, allerdings ergaben sich zunächst auch keine nennenswerten Möglichkeiten auf unserer Seite. Etwa nach halber Spieldauer wurde die während des gesamten Turniers hervorragend arbeitende Defensive plötzlich durch einen überraschenden Querpass aus dem gegnerischen Mittelfeld entzweit und der Angreifer konnte aus sehr kurzer Distanz mit guter Technik und auch etwas Glück ins kurze Eck einschießen. Anders als bei einigen Bewerben der vergangenen Jahre ließen wir bestimmungsgemäß die Köpfe diesmal nicht hängen und ergriffen unmittelbar Gegenmaßnahmen, wohlwissend, dass wir numerisch, kämpferisch und auch spielerisch an diesem Tag jedenfalls über den Mannen von FC Brod einzuordnen waren. Daraus ergaben sich einige gute Möglichkeiten, die wenige Minuten später im Ausgleichstreffer gipfelten. Karl K. wurde aus dem Mittelfeld heraus ideal mit einem steilen Laufpass beschickt und versenkte das Leder von halbrechts scharf und unhaltbar im linken Eck. Auf der Jagd nach einem idealen Start und 3 Punkten setzten wir unsere Angriffe auf das Brod´sche Tor fort, trafen hierbei auch noch etwa 2 Minuten vor Schluss krachend die Torstange, vermochten es aber leider dennoch nicht, den Siegestreffer zu erzielen.
Nach nur einem Spiel Pause folgte die Partie gegen die bekannt starken Hausherren des FC Seebenstein. Um nichts weiter dem Zufall zu überlassen, war die Direktive klar definiert, ein Sieg musste her. Obwohl uns in den letzten Jahren kein Erfolg gegen den Veranstalter gelungen war, so war uns doch klar, dass wir mit unserer Mannschaft dieses Mal zumindest als gleichwertig anzusehen waren. Es folgte ein attraktives Spiel mit guten Aktionen auf beiden Seiten, das von durchwegs hohem Tempo geprägt war. Auch hier gelang es uns über weite Strecken die bekannt starken Angreifer aus Seebenstein unter Kontrolle zu halten. Die wenigen Versuche, die dennoch bis zu unserem Tor vorzudringen vermochten, waren dementsprechend in ihrer Gefährlichkeit bis dahin derart entschärft worden, dass sie für unseren Schlussmann keinerlei Probleme darstellten. In Punkto Ballbesitz und Möglichkeiten sprach die Statistik in dieser Partie eindeutig für uns, jedoch war keiner unserer herbeigeführten Angriffe zwingend genug, um den bekannt starken Keeper der Gastgeber zu überwinden. Mehrfach konnte dieser nur mit Mühe das Remis bewahren, so auch bei einem überraschenden Befreiungsschlag unseres Tormanns vom heimischen Strafraum, der sich scharf und präzise ins rechte Kreuzeck der Seebensteiner zu senken schien. Nur mit aufmerksamer Akrobatik konnte der gegnerische Schlussmann den kuriosen Treffer verhindern. Nach 20 Minuten phasenweise klarer Überlegenheit unserer Mannschaft endete die Begegnung undankbar torlos.
Nach den schmerzhaften Punktverlusten der ersten beiden Spiele ergaben die Berechnungen der Mannschaftstaktiker ein klares Ergebnis. Die Herren aus Scheiblingkirchen mussten mit mindestens 2 Toren Unterschied besiegt werden, um noch den Einzug ins Finale erreichen zu können. In Anbetracht der Beobachtungen erschien dies als lösbare Aufgabe, obgleich die Umsetzung solcher Vorgaben schon in unseren ersten beiden Partien trotz spielerischer Überlegenheit als eher wenig zufriedenstellend einzustufen gewesen wäre. Die Schlagzahl wurde daher gleich von Beginn an auf "druckvolles Forechecking" erhöht. Frühes Attackieren und dem Gegner keinen Raum lassen zeigten rasch Wirkung und wir kamen schnell zu guten Möglichkeiten. Die ausgegebenen Direktiven wurden klar umgesetzt und es wurde keine Möglichkeit ausgelassen, den nicht in jeder Situation sicher wirkenden Keeper der Gegner zu prüfen. Die verdienten Früchte dieser Arbeit konnten bald geerntet werden, nachdem sich Herbert zwei mal in Folge in die Scorerliste eintrug und die Voraussetzungen für den Finaleinzug zunächst schuf. Unser Gegenüber war bis auf einen Spieler gut unter Kontrolle zu halten, jener ragte aber technisch deutlich hervor und bereitete uns zusehends Probleme. Diese gipfelten im Anschlusstreffer zum 2:1, welcher unsere Finalteilnahme in zunächst weite Ferne rücken ließ. Da aber bekanntlich heutzutage nicht mal mehr ein Brief aufgegeben wird, rollte unsere Angriffswelle unbeirrt weiter in Richtung Scheiblingkirchner Tor, um den erlösenden 2 Tore Abstand wieder herzustellen. Im Zuge dessen erreichte Ressi halb links den Strafraum, schaute mehrmals auf, um einen günstig positionierten Mitspieler zu erkennen. Diese Idee verwarf er aber mangels Optionen rasch wieder und versenkte den Ball einfach selbst unhaltbar im rechten unteren Eck des gegnerischen Tors. Eigentlich war unsere Arbeit somit erledigt, aber wie so oft vermochten wir es nicht, unsere verdiente Ernte routiniert einzufahren, sondern begannen im Defensivbereich mit nervösen Fehlern unseren Gegnern immer wieder Gelegenheiten zum Anschlusstreffer zu ermöglichen. Auch dieses Jahr führte eine strittige Schiedsrichterentscheidung zu einem turnierentscheidenden Treffer. Ein klares hohes Bein in Kopfhöhe unseres Verteidigers führte zu keiner Spielunterbrechung und endete im umstrittenen Anschlusstreffer zum 3:2. Zwar feuerten unsere Angreifer bis zum Ende der Partie aus allen Rohren und trafen hierbei neben dem Keeper auch zwei mal krachend die Stange, jedoch gelang es uns leider nicht mehr die benötigten 2 Tore Abstand zu erarbeiten.
FC Wimpassing | 7 | +5 | FC Seebenstein | 5 | +2 |
FC Wippel | 4 | +1 | Metal Militia | 5 | +1 |
Gleissenfeld | 3 | -4 | FC Brod | 5 | +1 |
White Stripes | 2 | -2 | Scheiblingkirchen | 0 | -4 |
Durch die bedauerlicherweise verpasste Finalteilnahme ergab sich die kuriose Situation, dass aufgrund der Vorrundenergebnisse gegen FC Brod um den Einzug ins kleine Finale ein Elfmeterschießen veranstaltet werden musste. Dieses Szenario wurde im Vorfeld wie auch im Training intensiv durchdacht und somit ambitioniert in Angriff genommen. Unsere Schützen fassten sich ein Herz und lieferten sich mit Brod einen regelrechten Krimi, welcher erst im 9. Durchgang einen Sieger fand. Zwar gelang es unserem Tormann 3 Elfmeter zu parieren, leider aber war das beim Elfmeterschießen unbestritten notwendige Glück nicht zur Gänze auf unserer Seite und wir mussten uns schlussendlich knapp geschlagen geben.
Unsere Schützen:
Harry - verwandelt
Herbert - verwandelt
Helmut - vergeben
Christoph - verwandelt
Frank - vergeben
Karl H. - vergeben
Carsten - verwandelt
Gerhard - verwandelt
Ressi - vergeben
Die entstandene Enttäuschung, nach dem greifbar geglaubten Finale jetzt ins Spiel um Platz 5 zu gehen musste erstmal verarbeitet werden. Zwar war auch mit Gleissenfeld ein schlagbarer Gegner auf uns getroffen, dennoch verlief die Partie mühsamer als erwartet. Etwa die Hälfte der Begegnung verging unauffällig, jedoch auch ohne nennenswerte Akzente unsererseits. Umso mehr traf uns der Schock mit voller Härte, als ein Querpass der Gleissenfelder die bis dahin solide agierende Verteidigung aufriss und der Abstauber nahezu ungehindert zum 0:1 verwandelt werden konnte. Der erlösende Ausgleich von Herbert gelang erst wenige Minuten vor Schluss, so dass auch in dieser Partie der Sieger über ein Elfmeterschießen gefunden werden musste. Dieses stellte sich erfreulicherweise deutlich eindeutiger dar als im vorangegangenen Spiel. Während unser Keeper einen Elfer der Gegner abwehren konnte und ein weiterer Schütze nur die Stange traf, verwandelten Peter, Harry, Carsten und Brettl ihre Strafstöße eiskalt, was uns letztendlich den 5. Platz bescherte.
White Stripes - Extremsport Scheiblingkirchen 2:1
Gleissenfeld - Metal Militia 1:1, 2:4 n.E.
FC Wippel - FC Brod 1:1, 10:9 n.E.
FC Wimpassing - FC Seebenstein 0:1
1. FC Seebenstein
2. FC Wimpassing
3. FC Wippel
4. FC Brod
5. Metal Militia Mödling
6. Gleissenfeld
7. White Stripes
8. Extremsport Scheiblingkirchen
Das Turnier in Seebenstein wurde auch dieses Jahr wieder seinem Ruf als gesellschaftlicher und sportlicher Höhepunkt des Hobbyfußballjahres gerecht. Die Rückmeldungen ergeben klar, das es jedem Teilnehmer Spaß gemacht hat einen amüsanten Tag mit Fußball und Freunden zu verbringen.
Als besonders erfreulich kann der große Kader genannt werden, auf den wir dieses Mal zurück greifen konnten.
Spielerisch ist das Ergebnis in zweierlei Hinsicht zu betrachten. Zum Einen war im Vergleich zum Vorjahr eine klare Steigerung erkennbar und das Team wäre von der Spielstärke her jedenfalls unter den Plätzen 1 bis 3 zu suchen gewesen. Darüber hinaus wurde kein einziges Spiel in der regulären Spielzeit verloren, was die Endplatzierung noch mehr als unbefriedigend erscheinen lässt. Zum Anderen ließen wir aber zu viele gut erarbeitete Chancen unvollendet und verbauten uns somit leider selbst den hochverdienten Einzug ins Finale. Dennoch war über das gesamte Turnier bei jedem Teilnehmer eine Motivation und ein Einsatzwille vorzufinden, die immer wieder Freude bereiten.